Salzburger Liebe, eisgekühlt (Tag 7)

Was kann einem nach diesem paradiesischen gestrigen Abend noch Besseres passieren? Antwort: ein Frühstück ebenda, beim lieben Gott.
Es erwartet einen am wunderschön eingedeckten Tisch ein Marillen-Beeren-Kompott, Blutorangensaft, eine feine Auswahl an Brot, Käse und Schinken, Fruchtaufstriche und ein winziges Töpfchen mit Beerenjoghurt. Doch das ist erst der Anfang. Es wird einem außerdem ein vorzüglicher Gemüsesaft kredenzt sowie eine selbst aus Malaysia importierte Schwarzteemischung. Die Empfehlung aus der Küche lautet „Wachsweiches Ei mit Butter- Steinpilzen und Basilikumcreme“, eine Komposition, die warm serviert wird. Wenn man das Ei öffnet, verbindet sich der gerade noch leicht flüssige Dotter mit den Pilzen und dem Basilikum zu einem molligen Hochgenuss. Dann wird einem ein Schälchen hingestellt mit Perlhuhnsalat, sicherlich die Keulen der gestern verzehrten Terrinen-Perlhühner, mit knackigem Lauch, einer ganz leicht mayonnaisigen Sauce, Kräutern und Tomaten.

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Wie kann man bitte besser in den Tag starten????

So waren wir gut gestärkt für das erste heutige Ausflugsziel, nämlich die Eisriesenwelt, die größte Eishöhle der Welt. Da es den Ablauf der geführten Touren massiv beeinträchtigen würde, ist das Fotografieren in der Höhle nicht gestattet. Beim Klick auf den Link bekommt man die Bilder – nebst vielen Hintergrundinformationen – noch schöner, als man sie in einer relativ großen Gruppe selbst machen könnte. Es erwartet einen eine zwar anstrengende (insgesamt gut vierzig Minuten Fußweg bis zum Höhleneingang, nicht gerade eben, sondern recht steil, fast zwei Kilometer Wegstrecke in der Höhle, inklusive weit über 1000 Stufen, und das Ganze wieder runter), aber märchenhaft schöne Traumwelt aus Eis. Draußen bereits am frühen Vormittag eine Gluthitze, drinnen Temperaturen um den Gefrierpunkt, das hält den Kreislauf ganz schön auf Trab.

Mit gaaaaaaaaanz viel Bedauern, dass wir die wunderschöne Strecke leider leider nicht im offenen Auto genießen konnten, ging es anschließend über den Paß Lueg, streckenweise die Lammer entlang (Fotos werden nachgereicht), hinter dem Dachstein vorbei, über Gosau nach Hallstatt. Wenn’s das so nicht schon gäbe, dann müsste man es glatt erfinden. Weltkulturerbe, wunderschöne kleine alte Stein-Holz-Häuser, schon fast übertrieben kitschige Lage am smaragdgrünen Hallstättersee, magischer Anziehungspunkt für – vor allem – asiatische Touristen. So magisch, dass Hallstatt sogar irgendwo in China originalgetreu nachgebaut wurde.

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Der Tag klang aus in Fuschl am See, wo es in einem der zahlreichen Restaurants nicht nur wunderbare regionale Fische gab…

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… sondern auch das Salzburger Nationaldessert. Und was es damit auf sich hat, erklärt am besten ein Lied von Peter Alexander aus einem alten Kitschfilm aus den 60er-Jahren.

Salzburger Nockerln, Salzburger Nockerln
süss wie die Liebe und zart wie ein Kuss
Salzburger Nockerln, Salzburger Nockerln
sind wie ein himmlischer Gruss

Und wird mal beim Hergott mal ein Fest arrangiert
ja was glauben sie, wird da als Nachspeis‘ serviert, na
Salzburger Nockerln, Salzburger Nockerln
werden als Nachspeis serviert

Der Cäsar, der hat die Cleopatra
so ferchterlich gerne gemocht
die hat ja schon damals in A-Afrika
in Salzburger Nockerln gekocht

Die Potifar hat sie dem Josef gebracht
die Pompadour hat sie dem Ludwig gemacht
und der Liebestrank wird auch noch jetzt
durch Salzburger Nockerln ersetzt

Darum ess ma jetzt alle
Salzburger Nockerln, Salzburger Nockerln
süss wie die Liebe und zart wie ein Kuss
Salzburger Nockerln, Salzburger Nockerln
sind wie ein himmlischer Gruss

Im Grunde sind sie der wahrgewordene Traum für alle, die immer schon gerne aus der Teigschüssel genascht haben, wenn Biskuit gebacken wurde. Fluffig gebackener, innen noch cremiger, duftender, warmer Biskuitteig.

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